Jetzt II
Hilde Heigl / Chris Kuttler / Inga Jónsdóttir / Jörg Steiner / Dieter Kunz / Wolfgang Weileder
„Jetzt II“ ist die Werkschau ehemaliger Studierender von Alf Lechner und eine Hommage an dessen Zeit als Gastprofessor an der Akademie der Bildenden Künste München vor 30 Jahren. Diese Gruppenausstellung mit den Künstler*innen Hilde Heigl, Inga Jónsdóttir, Dieter Kunz, Chris Kuttler, Jörg Steiner und Wolfgang Weileder folgt der 1992 von Alf Lechner kuratierten Ausstellung „jETZT“ in der Lothringerstraße 13 in München.
Die Alf Lechner Stiftung präsentiert mit der Ausstellung „jETZT II“ diese sechs Künstler*innen mit Werken aus den vergangenen 30 Jahren sowie neuen, eigens für die Ausstellung geschaffenen Arbeiten und zeigt damit einen Bogen in der Form- und Ausdrucksentwicklung dieser Künstler*innen auf. Es ist das erste Mal seit 1992, dass diese sechs Künstler*innen wieder zusammen ausstellen, und es ist die erste Ausstellung, in der sie bewusst und direkt zum Werk von Alf Lechner Bezug nehmen.
In dieser Art Übersicht erhält der Besucher einen Einblick in die individuelle Entwicklung ihrer Praxis und Biografien. Wir sehen Veränderungen in den Werkstoffen, die sie für ihren künstlerischen Ausdruck nutzen, neue Ausdrucksformen, Prozesse und überraschende Gemeinsamkeiten zwischen Island, Großbritannien und Deutschland.
Sei es die Isländerin Inga Jónsdóttir, welche inzwischen selbst Kunst kuratiert, die mit dem Theater verbundene Hilde Heigl, welche später noch eine Metallbau-Ausbildung machte, Dieter Kunz, den es nach Island und England und eine multimediale die Schnittstelle zu urbanem Raum und Architektur zog, oder Wolfgang Weileder, der ebenfalls in Großbritannien aktiv ist und als Künstler international ausstellt und unterrichtet. Oder Chris Kuttler, der von Anfang an in Richtung Kunsterziehung ging, oder Jörg Steiner, der sich in der Fotografie dem Monumentalen im Werk von Lechner annähert.
Die Ausstellung untersucht das Verhältnis von Zeit und Raum, der Schnittstelle zwischen Beständigkeit und Vergänglichkeit. Im offenen Dialog dieser sechs Künstler*innen entsteht ein demokratisches Spannungsfeld in einem ortsbezogenen Kontext, der als physische Zusammenführung von sechs unterschiedlichen Künstlerbiografien in sechs verschiedenen Medien (Skulptur, Rauminstallation, Malerei, Fotografie, Film und digitaler Kunst) neue Wege aufweist, und kategorische Grenzen hin zu einem neuen Erlebnisraum überwindet.Die Kunst dieser sechs ehemaligen Studierenden von Alf Lechner wählt aus dem alltäglich Bekannten, vertrauten Werkstoffen, Gegenständen oder Bildsituationen aus, hebt diese hervor, interveniert, reduziert, selektiert, setzt diese in neue Zusammenhänge und nimmt Bezug auf das Werk von Alf Lechner und den von ihm vermittelten Arbeitsprinzipien, wie zum Beispiel der Bedeutung des Kunstwerks in Bezug zur umgebenden Architektur; die Notwendigkeit der Neuordnung von Form als Ergebnis einer physischen Intervention oder die Erforschung von Licht als formgestaltendes und eigenständiges Element.