Ende der 1990er Jahre bot sich dem Stahlbildhauer die Gelegenheit, das Gelände des ehemals Königlich Bayerischen Eisenhüttenwerks (erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 1411) mit angeschlossenem Steinbruch aus Jura-Kalkstein in Obereichstätt zu erwerben. Der Künstler und seine Frau Camilla kauften die 23.000 Quadratmeter große Anlage und restaurierten den gesamten Komplex mit seinen stillgelegten Hallen und Gebäuden aus den 1830er Jahren.
Hier verwirklichte Lechner seinen Wunsch, die meterhohen Stahlskulpturen unter freiem Himmel zu präsentieren. Tonnenschwere, rostüberzogene Skulpturen stehen heute auf terrassenförmig angeordneten steinernen Plateaus vor der beeindruckenden Kulisse der Felswand des Steinbruchs. 2013 wurde auf dem Areal zusätzlich eine große Ausstellungshalle für Skulpturen eröffnet.
Bei diesem Bau handelt es sich um die größte in Privatbesitz befindliche Halle Deutschlands, deren Bodenfestigkeit so angelegt ist, dass sie pro Quadratmeter 100 Tonnen Gewicht tragen kann. Eine notwendige Voraussetzung, um die Skulpturen Lechners im Innenraum erlebbar zu machen. Vergleichbare Verhältnisse finden sich nur in der Tate Modern in London oder im Guggenheim Museum in Bilbao.
Papierhaus im Skulpturenpark
Alf Lechner war Zeit seines Lebens ein virtuoser Zeichner. Er hinterließ etwa 4.500 Zeichnungen und mehrere druckgraphische Mappenwerke. Um sein graphisches Werk auf dem Areal des Skulpturenparks vorstellen zu können, wurden ein ehemaliger Kuhstall und Heuboden in das sogenannte Papierhaus transformiert. Hier werden in regelmäßig wechselnden Ausstellungen Zeichnungen unterschiedlicher Schaffensphasen des Künstlers präsentiert.